Forschung

Wir forschen! Neben dem Präsentieren und Konservieren der eigenen Sammlung, sieht es das Museum Penzberg - Sammlung Campendonk als seine Aufgabe an, die Bestände unter kunsthistorischen wie auch konservatorischen Aspekten zu erforschen und die Ergebnisse zu publizieren.

Restaurierungsprojekt der Hinterglasbilder Heinrich Campendonks

Kernaufgabe des von der Ernst von Siemens-Stiftung geförderten Projektes sind die maltechnischen Studien an den Hinterglasbildern Heinrich Campendonks, die von der auf Hinterglasmalerei spezialisierten Restauratorin Simone Bretz aus Garmisch-Partenkirchen durchgeführt werden.

In der Entwicklungslinie von Campendonks Hinterglasarbeiten über einen Zeitraum von fast 40 Jahren werden die charakteristischen Werkspuren sichtbar gemacht und zusammengeführt.

Die Untersuchung von Hinterglasbildern genießt im Gegensatz zur Leinwandmalerei den ausgesprochen großen Vorteil, dass die Werke sowohl von der Schauseite als auch von der Malseite betrachtet werden können. Visuelle Analysen bei unterschiedlicher Lichtführung im Auf-, Durch- und Streiflicht erlauben einen tiefen Einblick in den Werkprozess Campendonks. Zusätzlich zu den Untersuchungen der Maltechnik werden das Glas wie auch Zutaten wie Unterlagepapier, Rückseitenkarton und Rahmen erfasst.

Im Jahr 2017 eröffnete die Ausstellung "Magische Transparenz" neue Perspektiven auf die Hinterglasbilder Heinrich Campendonks und präsentierte die Forschungsergebnisse erstmals der Öffentlichkeit. Zur Ausstellung erschien im April 2017 der erste Werkkatalog der Hinterglasbilder Campendonks im Wienand Verlag (Köln).

Interdisziplinäres Forschungsprojekt

"Hinterglasmalerei als Technik der Klassischen Moderne"

Im Rahmen des Förderprogramms „Forschung in Museen“ hat die VolkswagenStiftung dem Museum Penzberg - Sammlung Campendonk ein dreijähriges Forschungsprojekt über die „Hinterglasmalerei als Technik der Klassischen Moderne 1905–1955“ bewilligt. Projektpartner sind die BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin und das Doerner Institut, München.

In dem Projekt geht es grundsätzlich um eine mehrdimensionale Betrachtung der modernen Hinterglasarbeiten: die kunsthistorische Erfassung der KünstlerInnen und des Umfangs ihres Hinterglasbild-OEuvres sowie die Ausbreitung der Technik bis nach Russland, Frankreich, Belgien und in die Niederlande wie auch die kunsttechnologischen und materialanalytischen Untersuchungen ausgewählter Bilder.

Durch die Zusammenführung der Erkenntnisse aus den Disziplinen der Kunstgeschichte, der Restaurierung sowie der chemischen Materialanalyse sind ein tieferes Verständnis der Besonderheiten und Arbeitsweisen in der modernen Hinterglaskunst des 20. Jahrhunderts zu erwarten.

Erste Ergebnisse des Projekts finden Sie auf der Webseite http://hinterglas-klassischemoderne.de/

Team

Diana Oesterle M.A.

Projektleitung, ehem. Museum Penzberg - Sammlung Campendonk
Kunsthistorikerin, Doktorandin bei Prof. Dr. Burcu Dogramaci, Kunsthistorisches Institut der LMU München

Gisela Geiger

Ehm. Projektleitung, Museum Penzberg - Sammlung Campendonk

Simone Bretz

Kunsttechnologische Untersuchung, Restauratorin für Hinterglasmalerei, Garmisch-Partenkirchen

Dr. Simon Steger

Materialtechnologische Untersuchungen, Doktorand bei Prof. Dr. Oliver Hahn BAM/Universität Hamburg

PD Dr. Heike Stege

Materialtechnologische Untersuchungen, Doerner Institut, München

Dr. Patrick Dietermann

Materialtechnologische Untersuchungen, Doerner Institut, München