Christoph Finkel ©Tobias Burger_2022

Christoph Finkel – Bildhauer

Themenausstellung der Kunstzeche Penzberg e.V. | 11.02. – 01.05.2023

Der Kunstverein „Kunstzeche Penzberg e.V.“ ist für eine weitere Ausstellung zu Gast im Museum Penzberg: Gezeigt werden Werke des Bildhauers Christoph Finkel.

 

Christoph Finkel schöpft für seine ungewöhnlichen Werke aus drei großen Quellen:

Der Naturkenntnis, der Vertrautheit mit den Bergen und Wäldern seiner Heimat, dem Allgäu.

Dem Handwerk und der Materialkenntnis aus der Werkstatt der Familie. Schon seit der Zeit des Urgroßvaters waren die Finkels Wagner und Schlittenbauer.

Dem freien Kunstschaffen. Es war völlig unüblich im Dorf, dass Finkel zum Kunststudium an die Akademie nach Nürnberg ging. Der Wunsch, unbedingt frei, experimentell und ergebnisoffen zu arbeiten, war der Grund hierfür.    

 

„Es ist mir wichtig, trotz des massiven Holzcharakters [in meinen Arbeiten] viel Leichtigkeit und Transparenz zu vermitteln.“

 

„lch mag die Ehrlichkeit und die Konsequenz, mit der Holz bearbeitet werden muss, und das sollte im fertigen Werk zu spüren sein. Es ist eine große Herausforderung, das Holz von teilweise mehreren hundert Jahre alten Bäumen zu bearbeiten, da viele Risse, Hohlräume und Unregelmäßigkeiten die Bearbeitung erschweren. Gleichwohl möchte ich nicht, dass diesem Aufwand die wichtigste Aufmerksamkeit gilt. Vielmehr muss eine Ausgewogenheit von Material und Gestaltung gefunden werden. Deshalb ist es auch sehr wichtig, im richtigen Moment mit der Arbeit abschließen zu können.

Und dieser Moment ist unvorhersehbar.“

 

An der Drehbank entstehen aus den ausgesuchten Hölzern unter großem Kraftaufwand und ausgefeilter Technik runde Objekte, die außen und innen bearbeitet sind. Es entstehen geometrischen Formen mit einer geschlossenen Oberfläche, die Holzstruktur, Astansätze oder auch eventuelle Verletzungen des Baumes treten hervor - die individuellen natürlichen Prägungen des Holzes werden sichtbar.

 

Typischerweise aber folgt ein weiterer Bearbeitungsschritt: Die geschlossene Oberfläche wird durch Schnitte und Kerben in unterschiedlicher Weise in Lamellen aufgelöst. Oftmals umgibt, umspielt dann ein transparenter Lamellenkörper ein massiv erscheinendes inneres Objekt. Oder der Lamellenkörper verselbständigt sich sogar und steht frei.

 

Nun kann die dritte Gestaltungsphase beginnen und zwar ohne handwerkliche oder künstlerische Eingriffe: die Trocknung. Das Holzobjekt beginnt sich selbst entsprechend seiner natürlichen Strukturen zu verformen und gerade die luftigen Lamellenkörper entwickeln hier ihre eigene Dynamik. Das Holz behält also das letzte Wort.

 

JETZT ONLINE: Virtueller Einblick in die Schau im Museum Penzberg - hier finden Sie das Video.

 

Begleitprogramm zur Ausstellung:
Kunst & Wein mit Führungen von Kuratorin Gisela Geiger
Donnerstag, 06.04.2023, 18-21 Uhr

Führung um 18:15 Uhr und um 20:00 Uhr
Eintritt und Führung kosten 7 € pro Person
Das Glas Wein (0,2l) kostet zwischen 3,50 und 5,50 €
Mit verbindlicher Anmeldung an museum@penzberg.de bis 05.04.2023

 

Mehr Infos unter:
Instagram & Facebook: @christophfinkel
www.christophfinkel.com
www.facebook.com/br.capriccio/videos/der-holzbildhauer-christoph-finkel/2029741703734863/