Die Sammlung
Mit der Eröffnung des neuen Hauses im Jahr 2016 erhielt Penzberg weitere 200 Campendonk-Werke aus verschiedenen Lebensphasen des Künstlers und beherbergt nunmehr die weltweit größte Sammlung von Werken Heinrich Campendonks. In den Ausstellungsräumen sind aktuell rund 30 Werke Campendonks zu sehen.
Bereits 2010 hatte ein Sammler 87 Arbeiten für das Museum Penzberg - Sammlung Campendonk erworben: Ölbilder und Aquarelle, frühe Tuschpinselzeichnungen und Holzschnitte. Besonders hervorzuheben sind die Hinterglasbilder Campendonks, die in den vergangenen Jahren in einem interdisziplinären Forschungsprojekt untersucht wurden. Das Ergebnis wurde im Herbst 2016 erstmals in einer Sonderausstellung präsentiert.
Mit 21 Jahren kam Campendonk 1911 auf Einladung von Marc und Kandinsky aus dem Rheinland nach Oberbayern und wurde das jüngste Mitglied der Künstlergemeinschaft "Der Blaue Reiter". Auf der Suche nach eigenen Motiven beeindruckte ihn die Bergwerksstadt Penzberg mit ihren besonderen Koloniehäusern, den Fördertürmen und Schornsteinen. Die Bilder aus der Phase der „Blauen Reiter“ waren für ihn aber nur der Einstieg in ein eigenes, sehr selbständiges Kunstschaffen, das mit vielen Entwicklungsphasen bis in die 1950er Jahre reicht.
Die Penzberger Sammlung beinhaltet somit Kunstwerke aus allen Schaffensphasen Heinrich Campendonks. Diese Werke in vielen Arbeitstechniken verdeutlichen die Qualität und künstlerische Bandbreite des Künstlers - der besonders in seinen Hinterglasbildern Kunstwerke von ganz eigener Schönheit, Meisterschaft und Faszination geschaffen hat.
Campendonk Biografie
1889 | geboren in Krefeld |
1905 | Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Krefeld, Schüler Johan Thorn Prikkers |
1911 | Ankunft in Sindelsdorf, Mitglied der Künstlergemeinschaft "Der Blaue Reiter" |
1916 | Umzug und Weiterarbeit in Seeshaupt |
1923 | Lehrauftrag an der Essener Kunstgewerbeschule |
1926 | Professur für Wandmalerei, Glasmalerei und Mosaik an der Kunstakademie Düsseldorf |
1933 | Exil in Belgien und den Niederlanden |
1935 | Professur für Monumentalmalerei an der Rijksakademie Amsterdam |
1937 | Im Rahmen der Aktion "Entartete Kunst" werden Werke aus öffentlichen Sammlungen beschlagnahmt. Heinrich Campendonk vertritt als Künstler die Niederlande auf der Weltausstellung in Paris, sein Passionsfenster wird mit dem Grand Prix ausgezeichnet |
1957 | verstirbt in Amsterdam |