Alle Bildrechte: Galerie KK Klaus Kiefer, Essen

"Werdet wie ich: Johannes Grützke!"

Im Museum Penzberg - Sammlung Campendonk | 9. März – 3. Juni 2018

Frechheit und Ironie waren seine Gaben, gekonnte Technik und Gesellschaftsanalyse sein Handwerkszeug: Johannes Grützke (1937-2017, Berlin) traute sich, radikal subjektiv und radikal gegenständlich seine Wahrnehmung von Welt, Mensch und Leben zu malen. Mit der „Schule der Neuen Prächtigkeit“ setzte er in den 1970er Jahren provokante Maßstäbe, die er auch am Theater auslebte. Die Reflexion über historische Themen und soziale Verhaltensweisen kulminierte oft in schonungslosen (Selbst-) Inszenierungen. Als Meister der Selbstdarstellung ist er heute, ein Jahr nach seinem Tod, aktueller denn je. Im Mittelpunkt steht dabei immer der Dialog mit dem Publikum: Das Museum Penzberg – Sammlung Campendonk verfolgt diesen Ansatz mit einer hinterfragenden Präsentation von üppigen Ölbildern, leuchtenden Pastellen und spannenden Grafikzyklen und setzt diesen Gedankenaustausch mit Führungen und einem ebenso amüsanten wie ansprechenden Begleitprogramm um.

Johannes Grützke (1937-2017) studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin u.a. als Meisterschüler von Peter Janssen. 1962 war er Schüler von Oskar Kokoschka an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Künste in Salzburg. 1965 gründete er das Musikensemble „Die Erlebnisgeiger“, 1973 setzte er als Mitbegründer der „Schule der Neuen Prächtigkeit“ weitere provokante Maßstäbe, die er auch am Theater und im Film auslebte: Ab 1979 war er Bühnenbildner für Peter Zadek und von 1985-88 sein künstlerischer Berater am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. In den 1980er Jahren arbeitet er als Schauspieler u.a. mit Otto Waalkes und Ulrich Schamoni zusammen. 1976/77 lehrte er als Gastdozent an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, 1987 war er Dozent an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Künste Salzburg. 1992 bis 2002 war er Professor für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Er malte bis zu seinem Tod 2017.

Die Ausstellung ist entstanden in Kooperation mit der Galerie KK Klaus Kiefer, Essen.
Alle Bildrechte: Galerie KK Klaus Kiefer, Essen